2018-08-03
Was passiert, wenn „die Mannschaft“ nicht funktioniert, haben wir bei er WM in Russland erlebt. Aus nach der Vorrunde, das Projekt Titelverteidigung krachend gescheitert. Erfolgreiches Teambuilding ist keine Selbstverständlichkeit, auch in ganz normalen Projekten. Hier bekommt man auch selten elf Edelkicker plus Ersatzbank, sondern nur sieben, wovon zwei in Teilzeit arbeiten, und muss das Beste daraus machen. Hier sind drei systemische Empfehlungen, wie man auch unter schlechten Rahmenbedingungen gute Teams formen kann.
Kongruenz
Für ein gutes Team braucht man Menschen mit übereinstimmenden Zielen. Nur dann verfällt es nicht schon bei den ersten ernsthaften Problemen in Blockaden und Schulzuweisungen, nur dann steigert es sich, wenn es schwierig wird. Ein Projekt in time, in budget und in quality zu erledigen, ist natürlich die professionelle Zielsetzung aller, aber – Hand aufs Herz - auch ein Top-Projektmanager ist dann am besten, wenn er das tut, was ihn im Innersten antreibt. Also sprechen wir lieber von kongruenten Motiven. Und die sind implizit, d.h. unbewusst oder unausgesprochen. Wie aber baut man Spitzen-Teams auf, wenn man die wahren Motive nicht kennt? Systemische Antwort: Die Menschen organisieren sich selbst, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gibt.
Selbstorganisation
Alle Systeme entstehen durch ein simples Prinzip: Selbstorganisation. Auch soziale Systeme wie Teams organisieren sich am besten von unten nach oben, indem sich kleinere Einheiten zu größeren zusammenschließen: vom Individuum zum Team, vom Team zur Organisation. Teambuilding nach dem Prinzip der Selbstorganisation funktioniert also in der button-up Richtung. In der Praxis bedeutet das: Überwindung des Top-Down-Denkens. Hat es das nötige Maß an Vertrauen und Autonomie, kann sich ein Team selbstorganisierend weiterentwickeln und selbst dafür sorgen, dass es mit den Aufgaben wächst. Natürlich bedeutet dies Heterogenität, Unberechenbarkeit und Experimente mit ungewissem Ausgang. Aber angesichts der Ineffizienz, die in vielen Organisationen anzutreffen ist, sollte man diese Chance gerade bei anspruchsvollen Projekten nutzen.
Resilienz
Die Fähigkeit Krisen zu bewältigen gehört ebenfalls zu den Qualitäten stabiler Teams. Flexibel sein, den Kurs wenn nötig korrigieren, schnell Ersatz finden, nicht aufgeben. Stabile Systeme bilden dazu Puffer, Reserven, Redundanzen. Also genau das, was in vielen Firmen als erstes dem Gott der Effizienz geopfert wird. Was heißt das für eine Projektorganisation? Das Team muss den Ausfall jeder wichtigen Kompetenz ersetzen können. Ja, das ist auf den ersten Blick nicht sonderlich effizient. Aber Resilienz heißt vor allem: Das Risiko eines Totalausfalls vermindern. So wie man technische Systeme durch Sicherungen und Redundanzen schützt, sollte man auch ein Projektteam absichern. Die Kosten dafür sind auf lange Sicht geringer als die Kosten eines „Systemausfalls“, etwa durch lange Krankheit eines wichtigen Mitarbeiters.
Admin - 08:33:11 @ Allgemein | Kommentar hinzufügen
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